KSS kritisiert mangelnde Kontrollen und fordert weiterhin kostenlose Testmöglichkeiten
Diesen Monat begannen mittlerweile an allen sächsischen Hochschulen wieder die Lehrveranstaltungen für das Wintersemester 2021/22 – zur Freude der Studierenden auch großteils in Präsenz. In den Wochen zuvor wurde bereits intensiv diskutiert, welche Corona-Regelungen gelten und wie diese umgesetzt werden sollen. Nach Angaben der Landesrektorenkonferenz letzte Woche soll bei der Kontrolle der 3G-Regelung vor allem auf die Selbstverantwortung der Studierenden gesetzt werden. Neben einigen anderen Hochschulen, sehen insbesondere die Konzepte der beiden großen Universitäten TU Dresden und Universität Leipzig keine flächendeckende verpflichtende Kontrolle des Geimpft-, Genesen- oder Getestetenstatus vor. Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) kritisiert die mangelnde Konsequenz in den Vorgaben zum Infektionsschutz. Um die Gesundheit aller Studierenden zu gewährleisten und insbesondere die Studierenden zu schützen, die sich nicht impfen lassen können, braucht es aus Sicht der KSS umfassende Kontrollen des 3G-Status, aber auch weiterhin kostenlose Tests für alle Studierenden.
Sabine Giese, Sprecherin der KSS, fordert: „Die Hochschulen sind in der Pflicht, ihre Studierenden konsequent vor dem Coronavirus zu schützen. Andere Bundesländer sind bereits deutlich weiter und haben Konzepte für den Hochschulbetrieb entwickelt, um den 3G-Status vergleichsweise einfach zu überprüfen. Die sächsischen Hochschulen lehnen diese Maßnahmen bislang jedoch ab und verlassen sich eher auf Stichprobenkontrollen oder appellieren an die Vernunft ihrer Hochschulmitglieder. Vor dem Hintergrund, dass Sachsen das Bundesland mit der geringsten gesamtgesellschaftlichen Impfquote und dem Ort von studentischen Querdenker*innendemonstrationen ist, erscheinen diese inkonsequenten Regelungen schwer zu rechtfertigen.“ Erst vorletzte Woche mobilisierte eine studentische Organisation mit Verbindungen in die Querdenker*innenszene für eine Demonstration bundesweit nach Dresden. „Glücklicherweise sind die allermeisten unserer Kommiliton*innen so vernünftig, sich impfen zu lassen und die Zahl der Impfverweiger*innen in der Studierendenschaft ist vergleichsweise sehr gering. Doch auch diese uneinsichtigen Studierenden sollen laut Hochschulen die Verantwortung mittragen, ihre Mitstudierenden zu schützen. Das ist aus unserer Sicht fahrlässig. Mit entsprechenden Kontrollen muss sichergestellt werden, dass nur Studis mit gültigem 3G-Nachweis am präsenten Lehrbetrieb teilnehmen.“
Nach aktueller Coronavirus-Testverordnung sollen Personen, die sich nicht impfen lassen können, für den 3G-Nachweis weiterhin kostenlose Tests erhalten. Auch ausländische Studierende, die bereits mit einem nicht in der EU anerkannten Impfstoff geimpft sind, sollen diese Möglichkeit zumindest bis Ende des Jahres nutzen können. Paul Senf, ebenfalls Sprecher der KSS, erläutert: „Kostenlose Testmöglichkeiten müssen jedoch auch weiterhin niedrigschwellig für alle Studierenden zur Verfügung stehen. Daher freuen wir uns sehr, dass einige Hochschulen hierfür zum Beispiel bereits Selbsttestzentren eingerichtet haben. Auch wenn es bei diesen Angeboten an einigen Stellen noch Verbesserungsbedarf gibt, erachten wir sie prinzipiell als notwendig, da viele Gruppen von Studierenden weiterhin auf Tests angewiesen sind. Mit niedrigschwelligen und kostenlosen Testmöglichkeiten hoffen wir insgesamt, dass sich möglichst viele ungeimpfte Studierende auch wirklich testen lassen und die Teilnahme an Präsenzveranstaltungen in Verbindung mit konsequenten Kontrollen sicherer wird.“
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