Sachsens Studierendenvertretung startet im April mit einem neuen Team in die nächste Amtszeit
Ein neues Hochschulgesetz, wachsende Armut unter den Studierenden, Diskussionen um günstige studentische Mobilität: Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter dem bisherigen Amtsträger*innenteam rund um Sabine Giese und Uta Lemke. Im Februar und März hat der Landessprecher*innerat der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) ein neues Amtsträger*innenteam gewählt. Dieses vertritt vom 01. April 2023 bis zum 31. März 2024 die diversen Interessen der sächsischen Studierenden. Angeführt wird das neue Team nun von Paul Steinbrecher (Uni Leipzig) und Ludwig Firkert (TU Dresden) als Sprecher.
„Wir sind natürlich überaus gespannt, wie sich die Rahmenbedingungen für ein Studium in Sachsen in den nächsten Wochen ändern werden. Wir haben noch offene Erwartungen an das neue Hochschulgesetz“, macht Paul Steinbrecher deutlich. Dabei geht der frisch gewählte Sprecher der KSS auch auf die gemeinsamen Forderungen des Bündnisses Revolution Studium ein: „Die sächsischen Studierenden müssen nun endlich vor Diskriminierungen geschützt werden! Eine sachsenweite Regelung für Prüfungsrücktritte im Krankheitsfall ist ebenso dringend nötig. Denn Studierende sollten nicht zur Angabe von Kranheitssymptomen gezwungen werden. Außerdem braucht es eine Erweiterung der Experimentierklausel im Hochschulgesetz. Nur so können neue Studien- und Prüfungsbedingungen erprobt und direkt wissenschaftlich begleitet werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sind enorm wichtig für die Weiterentwicklung der Hochschulen.“
Auch für das neue Team der KSS wird neben der Hochschulgesetz-Novelle ein weiteres Thema eine sehr große Rolle spielen: Bereits 2020 waren 30% aller Studierenden von Armut betroffen. Ergänzt werden diese Zahlen durch eine Erhebung des Statistischen Bundesamtes vom letzten Herbst: Demnach droht 38% der Studierenden die Gefahr, in Armut abzurutschen, wenn größere Ausgaben anstehen wie die aktuelle Nebenkostenabrechnung oder ein neuer Laptop. Dazu Ludwig Firkert, ebenso neu gewählter Sprecher der KSS: „Die soziale Notlage der Studierenden wird immer akuter. Die 200€ Einmalzahlung ist bei weitem nicht genug, um die Armut von Studierenden zu bekämpfen. Klar ist: die Gründe für studentische Armut sind strukturell und wurden nicht durch die Einmalzahlung gelöst. Stattdessen braucht es Zuschüsse zu den steigenden Nebenkosten oder ein 29€-Ticket für Studierende. Aber auch die Studierendenwerke müssen ausfinanziert werden, um günstiges Essen in der Mensa und bezahlbaren Wohnraum für Studis zu gewährleisten. Erst dieses Maßnahmenbündel kann bei Studierenden für wirkliche Entlastungen sorgen.“
„Der Start eines Semesters ist selten so sehr von so vielen Unsicherheiten für uns Studis geprägt. Es stehen so viele verschiedene Themen an, die es zu bearbeiten gilt. Die Amtszeit wird spannend, aber auch herausfordernd“, fässt Sara Prochownik (TU Dresden), neue Referentin für Hochschulpolitik der KSS, zusammen.
Das neue Team startet weiterhin mit Oliver Franz (Hochschule für Musik Dresden) als Referent für Lehre und Studium, Valeriia Kliuieva (TU Dresden) als Referentin für ausländische Studierende, Fay Uhlmann (TU Dresden) als Referent*in für Feminismus, Charlotte Blücher (Universität Leipzig) als Referentin für studentische Beschäftigte, Roman Behrends (Universität Leipzig) als Referent für Ökologie, Lisa Iden (TU Dresden) als Referentin für Inklusion, Cao Son Ta (TU Dresden) als Referent für Mobilität, Nathalie Bock (TU Dresden) als Referentin für Lehramt, Matthias Jakobi (HTW Dresden) als Beauftragter für Administration und Rechentechnik und Tilman Köhler (Universität Leipzig) als Beauftragter für Finanzen in die neue Amtszeit der KSS.
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