Die Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde im Freistaat Sachsen und die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) setzen sich gemeinsam für die Einführung eines voll solidarischen Deutschlandtickets für Studierende ein und appellieren an die politischen Entscheidungsträger, die notwendigen Schritte für dessen Realisierung einzuleiten.
Seit der Einführung des Deutschlandtickets sind die Studierendenschaften weiterhin mit Rechtsunsicherheiten bei bestehenden Ticketverträgen konfrontiert. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, haben die Verkehrsminister*innen der Länder einen Lösungsvorschlag erarbeitet, der jedoch auf die Zustimmung des Bundes wartet. Dieser sieht vor, dass Studierende ein Deutschlandticket zum Preis von 29,40 Euro erhalten. Die Dringlichkeit dieser Lösung wird von maßgeblichen Akteuren in Sachsen, der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften und der ÖPNV-Branche, unterstrichen.
„Die Studierendenvertretungen und die Studierendenwerke stehen aufgrund des geringen Preisunterschieds bei den existierenden Semesterticketverträgen unter erheblichem Druck, Rechtssicherheit zu gewährleisten. Diese Sorgen müssen von Seiten des Bundesministers des Digitalen und Verkehr ernsthaft berücksichtigt werden.“ erläutert Cao Son Ta, Referent Mobilität der KSS. Weiterhin fügt er hinzu: „Studierende benötigen dringend eine rechtssichere und kostengünstige Alternative. Der von den Ländern vorgelegte Vorschlag muss nun endlich umgesetzt werden. Der Streit zwischen Bund und Ländern darf nicht zulasten der Studierenden ausgetragen werden!“
In Sachsen werden die Semestertickets in Verhandlungen zwischen den Verkehrsverbünden und den Studierendenvertretungen beziehungsweise Studierendenwerken ausgehandelt. Diese Tickets folgen einem voll solidarischen Modell und kosten derzeit im Durchschnitt im Freistaat Sachsen 29 Euro. Das heißt jede Studierende und jeder Studierende trägt diesen Betrag unabhängig von der tatsächlichen Nutzung dieses Tickets. Der Geltungsbereich variiert regional, reicht jedoch maximal über den gesamten Schienenpersonennahverkehr in Sachsen. Der Vorschlag für ein Deutschlandticket für Studierende zum Preis von 29,40 Euro steht im Einklang mit diesem voll solidarischen Modell. Hierbei entscheiden sich die Studierendenvertretungen, dem Vertrag beizutreten. Dies ermöglicht den Verkehrsunternehmen planbare Einnahmen. Trotz des niedrigeren Preises entstehen weder für Land, Bund oder Verkehrsunternehmen zusätzliche Kosten.
„In der gegenwärtigen Debatte um die Anschlussfinanzierung darf das bundesweite Semesterticket nicht aus den Augen verloren werden. Sollten die Studierendenschaften aufgrund von Rechtsunsicherheit und schwindender Akzeptanz aus den Verträgen aussteigen, hätte dies auch erhebliche finanzielle Auswirkungen auf die Verkehrsunternehmen.“ beschreibt Andreas Hemmersbach, Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe AG und Landesgruppenvorsitzender des VDV Sachsen/Thüringen, die Situation und erklärt: „Einzelne Lösungen auf Länderebene widersprechen der Grundidee des Deutschlandtickets und benachteiligen finanziell schwächere Bundesländer. Das Deutschlandticket ist ein integraler Bestandteil der Verkehrswende, daher muss die Finanzierung langfristig bundesweit sichergestellt sein.“
Die Pressemitteilung ist auch als PDF verfügbar.