Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gab am 27.09.2018 die erfolgreichen Clusteranträge zur Exzellenzstrategie bekannt. Von den insgesamt 7 sächsischen Clusteranträgen waren 3 erfolgreich – alle von der TU Dresden. Für die TU Dresden bedeutet das, dass sie nun einen Antrag auf den Exzellenzstatus stellen darf.
Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) nimmt dies als Anlass und wiederholt dabei ihre Kritik an dem bundesweiten Programm: „Die Leuchtturmpolitik der Bundesregierung missachtet wissentlich kleinere Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen“, kritisiert Paul Hösler, Sprecher der KSS. Diese wurden systematisch von der Möglichkeit zur Partizipation ausgegrenzt, da sie entweder aufgrund der Hochschulart nicht antragsberechtigt waren oder wegen zu geringer Mittelzuweisung keine großen, konkurrierenden Forschungsinstitute aufweisen können. Diese Separation muss aufhören. Der Bund muss erkennen, dass er mehr Gelder dauerhaft in die Breite der Wissenschaftslandschaft geben muss. „Wenn sich herausstellen sollte, dass dieselben Universitäten, die jetzt schon den Exzellenzstatus haben, wieder Exzellenzuniversitäten werden, dann sehen wir die Gefahr der sozialen Selektion innerhalb der Studierendenschaft“, befürchtet Marius Hirschfeld, ebenfalls Sprecher der KSS. Ein solch erworbener Titel erhöht sicherlich die Attraktivität der Universität, dennoch wird es dazu führen, dass sich nur noch leistungsstarke Studieninteressierte im Bewerbungsprozess durchsetzen. Die gewünschte Heterogenität der Studierendenschaft wird dadurch gefährdet.
Eine Möglichkeit zur Beteiligung des Bundes an der Grundfinanzierung der Hochschulen bietet die Verstetigung der bald auslaufenden Hochschulpaktmittel. Es wurde zwar im Koalitionsvertrag festgehalten, dass diese Mittel verstetigt werden, dennoch sind immer noch keine Einzelheiten darüber bekannt. Die KSS fordert die Bundesregierung daher auf, schnellstmöglich Klarheit darüber zu schaffen. „Dabei sollten auch die Kriterien für die Beteiligung des Bundes an der Finanzierung der Hochschulen neu überarbeitet werden. Wir fordern zudem, dass die Höhe der Mittel mindestens auf bisherigen Niveau bleiben muss. Es müssen Alternativen zu Exzellenzprogrammen geschaffen werden, die in der Breite allen Hochschulen zu Gute kommen – nicht nur einzelnen“, resümieren Hirschfeld und Hösler.
Die KSS vertritt als gesetzlich legitimierte Landesstudierendenvertretung alle 106.000 Studierenden an Sachsens staatlichen Hochschulen. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Sprecher der KSS:
Marius Hirschfeld – 0171 6261949 und Paul Hösler – 0162 4362609