Hösler: “van Zyls Abgang zeigt die Auswirkungen des sächsischen Braindrain!”
Nach Bekanntwerden des möglichen Abschieds des Rektors Arnold van Zyl von der TU Chemnitz zeigt sich die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) verwundert über seine Entscheidung. Dazu erklärt Paul Hösler, Sprecher KSS: “Es wird noch einmal deutlich, welche gravierende Auswirkungen die Hochschulplanung der ehemaligen, schwarz-gelben Landesregierung auf die Hochschulen hat. Zwar wurde unter der derzeitigen Landesregierung ausgemacht, dass es unter der Bedingung der Unterzeichnung des Hochschulentwicklungsplans 2025 ab 2017 einen Kürzungstopp gibt, dennoch ist dies nur eine ernüchternde Erhaltung eines Status Quo”.
Die KSS fordert bereits seit langem eine umfängliche Ausfinanzierung der sächsischen Hochschulen. Dazu gehört die Anhebung der Finanzierung auf den Bundesdurchschnitt von 6.830€ pro Student*in sowie die Rücknahme der bisher erfolgten 288 Stellenkürzungen, welche die schwarz-gelbe Vorgängerregierung veranlasste, ohne auf den tatsächlichen Bedarf der Hochschulen im Freistaat einzugehen. “Die Ziel- und Zuschussvereinbarungen der ehemaligen schwarz-gelben Landesregierung gelten noch bis Ende 2016. Da ist es weniger verwunderlich, dass bei Nichterfüllung der Ziele den Hochschulen immer noch erhebliche Mittelkürzungen drohen. Das bedeutet auch, dass der Gestaltungsspielraum einer TU Chemnitz stark eingeschränkt ist, da die Erfüllung der Ziele omnipräsent ist und dies damit das hochschulpolitische Handeln beeinträchtigt.”, so Hösler weiter.
Die Causa van Zyl zeigt auf, dass der Freistaat scheinbar Probleme hat, Akademiker*innen ein attraktives Umfeld zum Bleiben zu bieten. Sollte van Zyl damit einen Trend eingeläutet haben den Freistaat zu verlassen, wird mittelfristig auch die Lehrqualität an den Hochschulen sinken, wenn gut ausgebildete und fähige Dozent*innen das Land verlassen. Damit verbunden wäre auch ein Abfall des generellen wissenschaftlichen Outputs des Landes.
“Auch wenn erstmalig seit 1990 der Kürzungstrend gestoppt wurde, muss der Freistaat handeln, eine Kehrtwende machen und eine umfängliche Ausfinanzierung der Hochschulen gewährleisten. Nur so kann Sachsen auch in Zukunft attraktiv für Studienanfänger*innen, Dozent*innen und gute Wissenschaftler*innen bleiben.”, Hösler abschließend.