Der Entwurf zeigt immer wieder eine stark wirtschaftlich ausgeprägte Ausrichtung auf. Wir lehnen auch weiterhin eine voranschreitende Ökonomisierung von Hochschule strikt ab. Bildung ist Motor für eine zukunftsfähige Gesellschaft und sollte ein Leben lang möglich sein
Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) sieht im Grundsatz des Entwurfes zum Hochschulentwicklungsplan 2025 (HEP-2025) einen Erfolg für die Sicherung der sächsischen Hochschullandschaft für die kommenden acht Jahre, da ein Abbau von weiteren 764 Stellen gestoppt werden kann. “Der Schein trügt jedoch. Durch den Wegfall von EU- und Bundesmitteln ohne etwaige Kompensation für die Hochschulen werden diese wieder gezwungen sein, ab 2020 Einsparungen durchzuführen. Nur so können wir uns auch die bereits im Koalitionsvertrag angesetzte Zielzahl von 95.000 Studierenden im Jahr 2025 erklären”, so Felix Ramberg, Sprecher der KSS.
Die angedachte Senkung von insgesamt 11.000 Studierenden zwischen 2020 und 2025 wird hauptsächlich die Universitäten im Freistaat betreffen. “Dadurch wird sich eine Steigerung der Lehrqualität seitens des Landes erhofft. Diese Steigerung erkennen wir jedoch nicht, denn durch den Wegfall der Mittel und Aufrechterhalten der Studierendenzahlen an den Fachhochschulen verschlechtert sich hier sogar das Betreuungsverhältnis”, führt Paul Hösler, ebenfalls Sprecher der KSS, aus. “Ohne Einführung von noch stringenteren Numerus clausus und vermehrtem ‘Herausprüfen’ sehen wir keine Chance auf Verwirklichung dieser Vorgabe innerhalb von 5 Jahren”, ergänzt Ramberg. “Die verstärkte Profilierung und die künstlich herab gesenkte Studierendenzahl auf 95.000 lassen uns vermuten, dass eine weitere Kürzungswelle nach 2025 auf Sachsens Hochschulen zukommen wird” Der HEP-2025 setzt bereits Aktzente in diese Richtung. Die KSS wird dafür Sorge tragen, dass es nicht soweit kommt.
“Gelingende Hochschulentwicklungsplanung ist unserer Auffassung nach keine alleinige Regierungsaufgabe, so wie es vom dringend zu novellierenden Hochschulgesetz aufgefasst wird. Vielmehr kann nur gemeinsam mit den Hochschulen und ihren Mitgliedsgruppen eine gute Planung gelingen” Die KSS zeigt sich dennoch erfreut über die angedachte Stärkung des Hochschuldidaktischen Zentrums Sachsen sowie der Auffassung von Hochschulen als wichtige gesellschaftliche Akteurinnen. “Der Entwurf zeigt immer wieder eine stark wirtschaftlich ausgeprägte Ausrichtung auf. Wir lehnen auch weiterhin eine voranschreitende Ökonomisierung von Hochschule strikt ab. Bildung ist Motor für eine zukunftsfähige Gesellschaft und sollte ein Leben lang möglich sein” so Ramberg und Hösler abschließend beim gemeinsamen Resümieren.
Die KSS vertritt als gesetzlich legitimierte Landesstudierendenvertretung alle 106.000 Studierenden an Sachsens staatlichen Hochschulen.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Sprecher der KSS
Paul Hösler – 0171 6204479 | Felix Ramberg – 0176 60954885