Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) äußert sich zur heute vorgestellten Studie zur Situation von Studierenden und Beschäftigten mit Behinderungen im öffentlich-sächsischen Wissenschaftsbereich.
Die im Januar 2015 im Auftrag gegebene Studie wurde nicht nur an den 14 staatlichen Hochschulen, sondern auch an den Studierendenwerken und der Sächsische Landesbibliothek (Staats- und Universitätsbibliothek) durchgeführt, was die KSS bereits zum Start der Studie positiv hervorhob.
“Die zentralen Ergebnisse der Studie sind fast deckungsgleich mit den studentischen Forderungen, was uns sehr erfreut. Interessant, dass die KSS hier gemeinsam mit den Studierendenräten dem Land in der Hochschulpolitik einmal mehr voraus war”, so Paul Hösler einer der beiden Sprecher der KSS. Die zentralen Ergebnisse der Studie deuten nicht nur darauf hin, dass es eine zentrale, gut ausgestattete Landesstelle zur besseren Koordinierung und Vernetzung der Hochschule geben muss, sondern gehen zu einem Großteil auch auf die Situation in der Lehre ein, welche inklusiver gestaltet werden soll. Dies fängt bei geschulten Dozierenden an und endet bei inklusiv aufgebauten, digitalen Lernplattformen.
“Die Studie zeigt einmal mehr, dass auf allen Seiten noch Unsicherheiten vorhanden sind. Teilweise wissen Betroffene nicht an welche Stellen sie sich wenden können, während Dozierende überfordert sind im Umgang mit Studierenden, welche Beeinträchtigungen, bzw. Behinderungen aufweisen. Es herrscht dringender Handlungsbedarf!”, ergänzt Felix Ramberg, ebenfalls Sprecher der KSS.
Zwar betont die Studie, dass bauliche Barrieren nur in geringem Umfang an den sächsischen Hochschulstandorten aufzufinden sind, doch muss der Inklusionsbegriff in den Köpfen der verantwortlichen Personen umfangreicher gedacht werden. “Selbstöffende Türen, Rampen und Tastkanten sind nur ein Teil inklusiver Hochschulgestaltung. Viele Beinträchtigungen bzw. Behinderungen bei Studierenden und Dozierenden sind nicht sichtbar, hier gibt es noch viel Arbeit damit die Einrichtungen ein Bewusstsein für das Zielbild einer inklusiven Hochschule entwicklen. Von baulichen Maßnahmen bis hin zur Lehre und Prüfung muss auf allen Ebenen nachgebessert werden” so Hösler und Ramberg abschließend.
Die KSS vertritt als gesetzlich legitimierte Landesstudierendenvertretung alle 106.000 Studierenden an Sachsens staatlichen Hochschulen.