Liebe Mitstreiter*innen und Interessierte der KSS,
hiermit erhaltet ihr den Newsletter eurer Landesstudierendenvertretung für März.
Unsere Themen in diesem Monat:
- Corona-Bedingungen im Sommersemester
- Krieg in der Ukraine
- Diskriminierungsschutz für Studierende
- Tagung der Hochschulrektorenkonferenz
- Neues Amtsträger*innenteam
- Workshops der Landesstudierendenvertretung
- Neue Finanzvereinbarung beschlossen
- Sitzung des Landessprecher*innenrates
- Ausblick
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1. Corona-Bedingungen im Sommersemester
…und semesterweise grüßt die Pandemie!
Das neue Semester hat begonnen und damit erneut eine Diskussion wie unter den anhaltenden Pandemiebedingungen Lehre stattfinden kann. Endlich wieder in Präsenz in die Hochschulen zu können ist natürlich auch super für uns Studis – endlich wieder die liebsten Kommiliton*innen sehen, Vorlesungen und Seminare ohne technsiche Probleme und endlich wieder mensen!
Doch was ist mit den Studis, denen das Risiko einer Ansteckung bei der Planung in Vollbelegung zu hoch ist? Was ist, wenn wir in Quarantäne müssen und nicht in Präsenz zur Hochschule können? Die weiter steigenden Inzidenzen zeigen, dass das gar nicht so abwegig ist.
Wir fordern daher weiterhin die Einhaltung notwendiger Maßnahmen zum Infektionsschutz sowie die Ausgleiche aller Nachteile und ein angemessenes Angebot an digitaler Lehre. Auch für das Sommersemester haben wir daher unsere Forderungen zum Umgang mit der weitherhin anhaltenden Coronapandemie aktualisiert. Unsere Pressemitteilung zum kommenden Sommersemester kann hier nachgelesen werden.
2. Krieg in der Ukraine
Verlängerungen von Auslandssemestern, unbürokratische finanzielle Unterstützung, Kontaktaufnahme mit Partner-Hochschulen in der Ukraine, Belarus und Russland, legale Aufenthalts- und Studienmöglichkeiten für internationale Studis, gezielte Bereitstellung von Informationen zum Spenden, zur Vermittlung von Unterkünften… und vieles mehr ist möglich und nötig!
Die Kriegsgeschehnisse lassen aktuell wohl niemanden kalt, doch das ist kein Grund, sich gänzlich hilflos zu fühlen – wer die Kraft aufbringen kann, kann unterstützen …denn auch in Sachsen studieren zahlreiche ukrainische, belarussische und russische Studis, die direkt vom Krieg betroffen sind. Zeigen wir Ihnen und Ihren Angehörigen nicht nur unsere Solidarität, sondern unsere vollste Unterstützung. Genau das fordern wir auch von den Hochschulen, der Staatsregierung und den Studierendenwerken. Sie müssen schnell und unbürokratisch Hilfen zur Verfügung stellen, also insbesondere ohne ewig lange Beschlussschleifen, sondern direkt anpacken. Das gilt besonders für Studierende, die nun aus der Ukraine flüchten und aus Drittstaaten stammen – sie alle sollten nun eine Möglichkeit erhalten, ihr Studium möglichst sorgenfrei in Deutschland fortzuführen. Mehr dazu könnt ihr in unseren Pressemitteilungen und Beschluss zum Thema Ukraine (siehe Linksammlung unten) lesen. An der Stelle einen riesigen Dank an alle, die bereits helfen!
3. Diskriminierungsschutz für Studierende
Auch an den Sächsischen Hochschulen sind Fälle von Diskriminierung (insbesondere von Dozierenden gegenüber Studis) nicht unüblich. Anders als Beschäftigte haben Studis nur kaum Möglichkeiten, tatsächlich dagegen vorzugehen. Denn ein standardisiertes Meldeverfahren und unabhängige Beschwerdestellen existieren entweder nicht oder zeigen nahezu keine Wirkung. Die bisher bekannten Zahlen sind dabei erschreckend: Allein seit 2016 wurden 114 Fälle von Diskriminierungen gegenüber Studierenden an den Sächsischen Hochschulen gemeldet. Das deckte eine kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Sarah Buddeberg vor Kurzem auf. Die meisten Fälle waren dabei sexistischen oder rassistischen Ursprungs. Die Dunkelziffer ist mit Sicherheit noch weitaus höher.
Dabei liegen die fehlenden Möglichkeiten, wirkliche Konsequenzen zu erwirken, in den rechtlichen Grundlagen: Weder im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG), noch im SächsHSFG (wie in anderen Hochschulgesetzen bereits üblich) ist ein Diskriminierungsschutz für Studierende verankert.
Wir appellieren an das SMWK, nicht nur auf andere Beratungsstellen oder interne Ordnungen von einzelnen Hochschulen zu verweisen, sondern Diskriminierungsschutz für Studis konkret im Gesetz zu verankern! Auch hierzu gibt es genaueres in unserer Pressemitteilung.
4. Tagung der Hochschulrektorenkonferenz
Ende März waren unsere beiden neuen Sprecherinnen bei der Tagung “Aufbruch in eine andere Hochschulwelt!” der Hochschulrektor*innenkonferenz in Potsdam. In den knapp zwei ereignisreichen Tagen ging es rund um das Thema, wie Bildung an unseren Hochschulen künftig aussehen sollte. Überraschenderweise wurden studentische Problemlagen stark in den Fokus genommen. Es wurde die Notwendigkeit anerkannt, uns als Studierendenvertretungen künftig besser einzubeziehen und auch die psychosoziale Problemlage von uns Studis ernst zu nehmen. Digitale Lehre soll verstärkt als sinnvolle Ergänzung zur Präsenz eingesetzt und dabei insbesondere hybride Formate vorangebracht werden.
Gemeinsam mit zahlreichen anderen studentischen Vertretungen konnten wir viel beitragen, vor allem aber hatten wir den Eindruck, dass einige unserer Anmerkungen auch mitgenommen wurden. Hoffen wir darauf, dass aus den Worten nun auch Taten folgen! Eine Dokumentation der Tagung wird demnächst auf der Webseite der HRK erscheinen.
5. Neues Amtsträger*innenteam
Am 01. April 2022 beginnt die neue Legislatur der KSS – das bedeutet, dass wir auch ein neues motiviertes Amtsträger*innenteam gewählt haben. Mit Sabine Giese (HTWK Leipzig) und Uta Lemke (HS Zittau/Görlitz) sprechen seit mehreren Jahren das erste Mal wieder nicht-männliche Studierende für die KSS. Weiterhin selten im Sprecher*innenteam der KSS: Beide sind nicht von Universitäten, sondern von Hochschulen angewandter Wissenschaften.
Doch natürlich werden Uta und Bine von weiteren engagierten Amtsträger*innen unterstützt: Felix Fink (Uni Leipzig) bleibt als Referent für Hochschulpolititk erhalten, genau wie Maximilian Franke (HTW Dresden) als Beauftragter für Koordination, Elisa Rehle (Uni Leipzig) als Referentin für Lehramt und Matthias Jakobi (HTW Dresden) als Beauftragter für Administration und Rechentechnik. Neu dazugekommen sind Lyubomyr Tartakovskyy (HTWK Leipzig) als finanzverantwortliche Person, Mathias Fröck (TU Dresden) als Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit sowie Fay Uhlmann (TU Dresden) als Referent*in für Feminismus. Im neu gegründeten Referat für Mobilität wird Cao Son Ta (TU Dresden) den Prozess der Einführung eines landesweiten Semestertickets weiter voran bringen. Gesucht werden noch Referent*innen für Inklusion, Lehre und Studium, Soziales, ausländische Studierende, Ökologie und studentische Beschäftigte. Außerdem wird aktuell noch eine Stelle als Mitarbeiter*in der KSS ausgeschrieben. Mehr zu den Zielen des neuen Teams könnt ihr in unserer Pressemitteilung nachlesen.
6. Workshops bei der Landesstudierendenvertretung
Tue Gutes und rede darüber – aber wie geht das? Und vor allem, wen interessiert das?
Genau die Fragen stellten wir uns am 19. März in Dresden. Denn bei unserem Workshop über Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Herbert-Wehner-Bildungswerk drehte sich alles um euch – unsere Follower*innen, Newsletter-Abonnent*innen, PM-Leser*innen und co.! Was interessiert die Presse eigentlich und wie bringen wir unsere Themen am Besten an? Kurz vor dem Start der nächsten Amtszeit sind wir damit top vorbereitet für die kommende Öffentlichkeitsarbeit.
Hinzu kam eine Woche später die Neuauflage unseres schon häufiger stattfindenden Gremienworkshops, um die Mitglieder der studentischen Selbstverwaltung auch in der konkreten inhaltlichen und strukturellen Arbeit weiterzubilden. So wollen wir in der nächsten Legislatur dafür sorgen, dass Sachsens Studierende bestmöglich vertreten werden.
7. Finanzvereinbarung
Kampagnen, Workshops, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das alles kostet natürlich Geld! Nur woher erhält die KSS ihre Mittel? Tatsächlich durch eure Semesterbeiträge – allerdings eher indirekt. Denn jährlich vereinbaren die Sächsischen Studierendenschaften – vertreten durch eure StudierendenRäte, dass sie die KSS finanziell für ihre Ausgaben ausstatten. Dabei leisten sie einen Beitrag von aktuell 30 Cent pro Studi im Jahr. Die Finanzvereinbarung regelt, wie die Gelder ausgegeben werden sollen und wer dafür zuständig ist. Für die kommende Amtszeit 2022/23 wurde diese in der letzten Sitzung des Landessprecher*innenrates der KSS am 12. März 2022 beschlossen. Änderungen wurden insbesondere zur besseren Haushaltsführung und zur Stärkung kleinerer Hochschulen in der Landesstudierendenvertretung getroffen.
8. Sitzung des Landessprecher*innenrates im März
Neben dem schon erwähnten Beschluss der Finanzvereinbarung und konkreten finanzwirksamen Beschlüssen, wie z.B. für Merchandise, sowie den Vorstellungen für die Wahlen unserer Amtsträger*innen haben wir uns auf der letzten Sitzung des Landessprecher*innenrates (LSR) in der alten Legislatur mit einigen wichtigen inhaltlichen Anträgen beschäftigt. Der aktuellste Antrag war natürlich zur Situation in der Ukraine. Hier haben wir unsere Solidarität mit den vom Krieg betroffenen Menschen, insbesondere Studierenden, und die Forderung bzw. Bemühung um Unterstützungsangebote beschlossen. Dabei haben wir eine lange Liste von konkreten Maßnahmen, die die Hochschulen gemeinsam mit dem Ministerium, den Studierendenwerken und natürlich unserer Hilfe umsetzen können und müssen.
Mit dem Fallen der Maßnahmen zum Infektionsschutz haben wir uns ebenso Gedanken über die Zukunft der digitalen Lehre gemacht. Hierfür haben wir einige Standards definiert, die aus studentischer Sicht unbedingt eingehalten werden müssen, um aus den Folgen der Pandemie zu lernen und digitale Lehre weiterzuentwickeln.
Auch zu den Lehr- und Lernbedingungen im jetzigen Sommersemester mussten wir uns leider mal wieder äußern. Denn die Pandemie ist noch nicht vorbei und wir können nicht von 0 auf 100 einfach wieder starten. Auch hierzu könnt ihr unsere genaue Positionierung wie bereits erwähnt nachlesen.
Unsere komplette Sitzungszusammenfassung findet ihr immer recht zeitnah nach jeder Sitzung ebenso auf unserer Webseite.
Zu guter Letzt haben wir auch eine Ausschreibung für die Beschäftigung eines*r Mitarbeitende*r beschlossen. Die Bewerbungsfrist für die Stelle läuft noch bis zum 04. April 2022.
9. Ausblick
Wir starten voller Motivation in die neue Amtszeit. Denn eins ist klar: Es bleibt viel zu tun. Die Corona–Pandemie hat viele Schwachstellen, die schon vorher bestanden, deutlich gemacht. Es braucht eine bessere Finanzierung der gesamten Hochschullandschaft, insbesondere bei der psychosozialen Beratung, bei Mentoring-Programmen etc. – denn der soziale Auftrag von Hochschulen muss nun endlich mehr ernst genommen werden! Auch wir als Studierende müssen mit einer grundlegenden BAföG Reform besser finanziert werden. Ebenso muss die Novelle des SächsHSFG endlich kommen und dort wie auch überall die Studierenden angemessen mit einbezogen werden. Aktuell jedoch sind die Unterstützung von geflüchteten Studierenden aus der Ukraine sowie das für einige Studis derzeit viel zu hohe Infektionsrisiko an den Hochschulen unsere Prioritäten.
Pressemitteilungen
https://www.kss-sachsen.de/pm_04_22
Bomben machen vor keiner Nationalität Halt – Schutz für alle Geflüchteten aus der Ukraine!
https://www.kss-sachsen.de/pm_05_22
Diskriminierung – auch an Sachsens Hochschulen ein Problem
https://www.kss-sachsen.de/pm_06_22
Und semesterweise grüßt die Pandemie
https://www.kss-sachsen.de/pm_07_22
Motiviert für den Wandel in der Hochschulpolitik
https://www.kss-sachsen.de/pm_08_22
Beschlüsse des Landessprecher*innenRates
https://www.kss-sachsen.de/corona_forderungen
Solidarität mit der Ukraine und Unterstützung der Betroffenen des Krieges
https://www.kss-sachsen.de/ukraine
Digitale Lehre
https://www.kss-sachsen.de/digitale_lehre