Eine Wohnhausfront von unten betrachtet mit einem leicht bewölkten Himmel darüber.

PM 10/19 | Droht auch in Sachsen studentische Wohnungsnot?

In vielen Bundesländern herrscht gravierende studentische Wohnungsnot, die Wohnheimplätze werden weniger und die Mieten steigen rasant, so dass oft die Miete 50% des BAFöG-Höchstsatzes ausmacht. Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften fordert, dass vorgesorgt wird, um solche Zustände nicht in Sachsen entstehen zu lassen. Die sächsischen Studierenden haben mit am wenigsten Geld für ihr Studium zur Verfügung: Mit durchschnittlich 798,- € pro Monat haben die sächsischen Studierenden 41€ weniger im Vergleich zu den Kommiliton*innen aus den anderen neuen Bundesländern und ganze 120€ weniger als die aus den alten Bundesländern zur Verfügung.

 

“Aufgefangen wird diese Situation noch durch die geringeren Mietkosten. Doch wie lange lässt sich der Wohnungsmarkt stabilisieren? Auch hier steigen die Mieten teils rasant. Ein Studium könnte sich in Zukunft sehr viel schlechter finanzieren lassen, wenn dieser Trend anhält. Das kann dazu führen, dass das Studium in Sachsen sozial exklusiver wird”, so Lasse Emcken, Sprecher der KSS. Die aktuelle Unterbringungsquote der sächsischen Wohnheime beträgt 14,79%. Diese Quote ist im bundesweiten Vergleich noch ziemlich gut, da sie sich insbesondere in den alten Bundesländern meist unter 10% bewegt. “Viele Studierende haben noch deutlich weniger als die durchschnittlichen Gelder zur Verfügung. 50% aller sächsischen Studierenden haben weniger als 750€ pro Monat, um ihre Lebenshaltungskosten zu decken und ihr Studium zu finanzieren. Ohne ausreichende Wohnheimsplätze wird es für einige Studierende schnell kritisch. Die aktuelle Quote muss also mindestens beibehalten werden”, so Emcken weiter.

 

Die KSS fordert seit Langem eine weitere Stärkung der finanziellen Situation der Studentenwerke. “Auch wenn die letzte Koalition die Studentenwerke massiv gefördert hat, werden weitere Finanzmittel gebraucht, damit insbesondere die bestehenden Wohnheime saniert und ausgebaut werden können. Aber auch der Neubau von Wohnheimen muss auf die Agenda gesetzt werden und durch den Freistaat gefördert werden”, so Emcken abschließend.

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