Landesstudierendenvertretung fordert einen Tarifvertrag für studentisch Beschäftigte auch in Sachsen
Bereits am Dienstag beteiligten sich viele Studierende an mehreren Streik- und Protestaktionen in Leipzig, zu dem die Gewerkschaften landesweit aufgerufen hatten: „Der Streiktag am Dienstag war bereits ein voller Erfolg. Er hat vor allem gezeigt, dass sich die Kämpfe
z.B. von Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden verbinden lassen und gemeinsam bestritten werden müssen. Prekäre Verhältnisse an den Hochschulen müssen ein Ende haben – egal, ob es um Kettenbefristungen, Kürzungen oder miserable Arbeitsbedingungen geht. Für unsere Forderungen nach einem TV-Stud gab es eindeutig großen Zuspruch und viel Solidarität. Es kann schließlich einfach nicht sein, dass für uns Studierende als Arbeitnehmer*innen keine Mindesstandards im Angestelltenverhältnis gelten. Wir sind unterfinanziert, haben keinen richtigen Urlaubsanspruch, Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder Mitbestimmungsrechte. Noch dazu werden wir zumeist einfach als ‚Sachmittel‘ bei den Profs abgerechnet und haben keine geregelten Vertragslaufzeiten. Kurz um: Wir studentische Beschäftigte sorgen mit dafür, dass der Laden überhaupt läuft. Auch wir haben das Recht auf gute Arbeitsbedingungen und tarifliche Absicherung – ohne Ausnahme!„, erklärt Sabine Giese, Sprecherin der KSS.Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen und insbesondere in den aktuellen Tarifverhandlungen auf die Problematik aufmerksam zu machen, organisierten die Gewerkschaften sowie Studierendenvertretungen eine weitere Aktion am heutigen Freitagvormittag: Mit Bannern und Fahnen machten sie vor der Glasfront des Landtagsgebäudes während einer Plenarsitzung des Sächsischen Landtags auf ihre Forderungen aufmerksam. „Nachdem ein paar Abgeordnete und schließlich auch die Polizei auf uns aufmerksam wurden, mussten wir von der Glasfront vor das Landtagsgebäude wechseln, wo wir auch nur noch kurz bleiben durften. Immerhin Anna Gorskih, hochschulpolitische Sprecherin der Linksfraktion, kam kurz für ein paar Worte und ein Foto dazu.“, erläutert Claudia Meißner, Referentin für Soziales im StuRa der TU Dresden.
Paul Senf, Sprecher der KSS fässt zusammen: „Wir haben diese Woche einige wichtige Zeichen gesetzt. Der Arbeitsauftrag an die Entscheidungsträger*innen sollte nun klar sein. Wir fordern
das Finanzministerium dazu auf, zu handeln und sich in den kommenden Verhandlungen aktiv für unsere Belange einzusetzen!“